Zweite Erde? Nasa-Forscher entdecken erdähnlichen Planeten

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  • Zweite Erde? Nasa-Forscher entdecken erdähnlichen Planeten

    Forscher sprechen von einer phänomenalen Entdeckung. Der Planet Keppler-22b hat allerdings einen kleinen Fehler: Er ist etwas zu groß und könnte vollständig mit Wasser bedeckt sein. Leben kann dort dennoch existieren.


    Washington. Er könnte eine zweite Erde und damit eine Sensation sein: NASA-Forscher haben die Entdeckung eines neuen Planeten genau inmitten einer für die Entwicklung von Leben geeigneten Zone außerhalb unseres Sonnensystems bekannt gegeben. Allerdings hat Kepler-22b, der der Erde sehr ähnlich ist, einen kleinen Fehler: Er ist eine Spur zu groß und könnte komplett mit Wasser bedeckt sein. Leben könnte dort dennoch existieren.

    Die Bedingungen für Leben sind jedenfalls perfekt: Der mit dem Kepler-Teleskop entdeckte Planet umkreist einen Stern, der ein Zwilling unserer Sonne sein könnte und das auch noch in ähnlicher Entfernung wie die Erde. Ein Jahr dort dauert 290 Tage, also ähnlich lange wie bei uns, und die Temperatur auf der Oberfläche beträgt 22 Grad Celsius, wie die NASA bei der Veröffentlichung der Entdeckung am Montag mitteilte.
    Kepler-22b liegt zentral in der von Astronomen als "Goldlöckchen-Zone“ bezeichneten Planetenposition, in der es nicht zu kalt und nicht zu heiß für Leben ist. "Das ist eine phänomenale Entdeckung im Lauf der Menschheitsgeschichte“, sagt einer der Pioniere auf dem Gebiet der Planetensuche außerhalb unseres Sonnensystems, Geoff Marcy von der Universität von Kalifornien in Berkley. Der Mensch suche im Universum nach Planeten, die ihn an Zuhause erinnern. "Wir sind fast da“, sagt Marcy.
    Planet komplett mit Wasser bedeckt?
    Doch Wissenschaftler sind sich uneins, welche Auswirkung die Größe des Planeten auf dessen Zusammensetzung hat. Kepler-22b ist 2,4 mal so groß wie die Erde und könnte damit nur eine festen Kern haben und ansonsten vollständig aus Ozeanen bestehen.
    Doch auch die Möglichkeit einer solchen Wasserwelt fasziniert die Forscher. "Es ist so aufregend, sich die Möglichkeiten vorzustellen“, erklärt die stellvertretende wissenschaftliche Leiterin des Kepler-Programms, Nathalie Batalha. Es sei nicht auszuschließen, dass in einem solchen Ozean auch Leben möglich sei.
    Seit Beginn der Kepler-Mission 2009, bei der nach bewohnbaren Planeten gesucht wird, hat Kepler 2.326 Kandidaten entdeckt, 139 von ihnen potenziell geeignet für Leben. Doch Kepler-22b ist der Erde ähnlicher als zwei andere von Forschern in der "Goldlöckchen-Zone“ entdeckten Planeten. Ein in diesem Jahr von europäischen Forschern entdeckter Planet war zu heiß, er lag gerade einmal am Rande der bewohnbaren Zone, während Kepler-22b in der Mitte liegt.
    Weitere Messungen sind geplant
    Doch auch der Planetenforscher Marcy, der ebenfalls Teil des Kepler-Teams ist, ist besorgt darüber, dass der Planet leicht größer ist als die Erde und damit dem Gasplaneten Neptun möglicherweise ähnlicher als unserem Heimatplaneten. "Ich würde mein Teleskop darauf wetten, dass es kein harte, felsige Oberfläche gibt, um darauf zu gehen.“
    Der Kepler-Chefwissenschaftler William Borucki glaubt, dass der Planet in seiner Konsistenz irgendwo zwischen dem Neptun und der Erde liegt, aber dass es ausreichend felsiges Material gibt. Er sei in einer Größenordnung, über die wir nicht viel wüssten. Für den kommenden Sommer geplante Messungen könnten deutlicher werden lassen, wie der Planet zusammengesetzt ist, sagte Borucki.
    Doch auch wenn auf Kepler-22b tatsächlich Leben möglich wäre, würden wir ihn wohl nie erreichen. Denn er liegt in einer Entfernung von 600 Lichtjahren, ein Raumschiff würde 22 Millionen Jahre brauchen, um dort hinzukommen.



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