Ballerspiele bei LogIn im ZDF

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    • Ballerspiele bei LogIn im ZDF

      Hier habe ich nur eine kleine News von euch.
      Der ein oder andere mag sich erinnern, dass ich vor einigen Monaten mal ein Video hier gepostet habe, in dem Fabian Siegismund mit einigen anderen "Experten" kritisch über Ego-Shooter gesprochen hat.
      Gestern hat der Herr Siegismund wieder zugeschlagen.
      Zu sehen war er und eine Expertin eines Instituts für Sonstwas bei LogIn im ZDF. Hier könnt ihr euch die Wiederholung ansehen:
      [video]http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2152614/Sind-Games-wirklich-nur-ein-Spiel[/media]
      Diskutiert werden Ego-Shooter, deren Wirkung auf Jugendliche und das Gewaltpotenzial in solchen Spielen. Der Aufhänger ist der deutsche Videospielpreis, der vor 2 Jahren an Crysis 2 ging. Da Crysis 3 von Crytek (Frankfurt a.M.) dieses Jahr nominiert ist, flammte wieder die heiße "Ballerspiele"-Diskussion auf.

      Solche Beiträge vom ZDF finde ich sehr schön. Sollte man sich ansehen, ist ein wenig professioneller als die Ballerspiel-Diskussionen in so manchen Foren.
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    • Ich les gradn Buch, is bis jetz ganz interessant "Digitale Demenz" von Manfred Spitzer (Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen). Darin gehts um den derzeitigen digitalen Konsum und dessen Auswirkung. Er spricht auch das Thema der Gehirnentwicklung an, die ja nicht nur im Kindesalter vonstatten geht, sondern entgegen älterer Meinung auch im erwachsenen Gehirn -> da werden ebenfalls neue Verknüpfungen/ neue Synapsen gebildet.

      Der Autor is Psychiater/ Anthropologe (?) und Vater und schreibt darüber, was für einen Unterschied es macht, ob man jetz etwas am Computer schreibt, oder auf einen Zettel. Der Unterschied liegt in der Verarbeitung des Geschriebenen und in der Beschäftigung damit...also wie tief man sich damit auseinandersetzt.


      Ich muss sagen ich selbst hab an mir bemerkt, dass mein Gedächtnis manchmal Aussetzer hat. Teilweise Wortfindungsstörungen, oder auch winzige Dinge, die ich mir mal kurz merken will und die ich sogar interessant finde, aber sofort wieder vergesse...das ärgert schon. Das soll laut Buch auch am zu vielen "Bildschirm-starren" liegen, einfach weil das Gehirn mit massig Infos auf einmal zugeballert wird.

      Oder aber ein andres Beispiel aus meiner Erfahrung. Ich hab für die Uni während ner Vorlesung am Zettel mitgeschrieben und wollte das Geschriebene daheim nochmal durchgehen zum Verinnerlichen, während ich es in eine Word-Datei auf den Lappi übertrug. Dachte mir ich schreibs da rein, dann kann ichs besser lesen und zudem wiederhole ich das Ganze nochmal. Doch letztendlich fiel mir auf, dass das was ich schrieb einfach nicht hängen blieb bei mir, denn wenn ich in die Tasten haue, beschäftige ich mich nicht so sehr mit den Buchstaben oder einzelnen Wörtern, als wenn ich sie auf einen Zettel schreiben würde. Das is vollkommen unpersönlich.
      Ähnlich gings nem verwandten Deutsch-Prof., der meinte auch er merkt sich Dinge viel leichter, wenn er sie auf einen Zettel schreibt, anstatt sie am Laptop abzutippen und auszudrucken.

      Insofern sind Computerspiele, aber vor allem der Internetkonsum oder generell digitale Medien schon mit Vorsicht zu genießen.
    • "Sind Games wirklich nur ein Spiel?" - Schon der Titel gefällt mir nicht und wirkt nach einer 0815 Ballerspiele zeugen Terroristen Doku.

      Im Intro wurde es aber schon etwas positiver dargestellt, was mir gefällt und man bisher nicht wirklich häufig im TV beobachten konnte.

      Nun kommt wohl die Diskussion. Die "Medienpädagogin", die wahrscheinlich keine Ahnung von der Thematik hat, ist einer der Teilnehmer. Ihre Wortwahl bei ihrer 20s Präsentation passt nicht zu ihrer Erscheinung. Sie benutzt viele Wörter aus dem Gamingbereich, die so nicht benutzt werden ("Items", "Reallife"). Es soll wahrscheinlich der Eindruck entstehen, dass sie sich auskennt. Solch eine Wortwahl bei einer Diskussion klingt aber auch ziehmlich erzwungen.
      Ein Gegenstandpunkt bringt wohl Fabian Siegesmund. Seine Präsentation ist natürlich. Passt und gefällt mir gut.


      Die Diskussion beginnt mit der Frage, ob Crysis 3 den Preis verdient. Frau Schiffer zieht den Bezug zur Rüstungsiindustrie, dass dort die Cryengine genutzt wird, und dazu zu Korea, dass irgendetwas als "Kulturgut" angepriesen wird, was nun auch mit Crysis durch den Preis passiert. Ansonsten sieht sie in der Preisverleihung eine PR Veranstaltung.
      Ihr Punkt zur PR Veranstaltung kann ich gut nachvollziehen. In gewisser Weise stimmt dies schon, aber wieso ist dies nun negativ? Sie selbst zieht den Vergleich zu Bücherpreisen, was dann im Prinzip nach ihrer Argumentation auch eine reine PR Veranstaltung ist und somit negativ sein sollte. Aber Bücher sind ja gute Kulturgüter, weshalb dies dort wohl ok ist. Bei Spielen findet sie es aber schlecht, weil sie eine negativ Einstellung gegenüber Spiele hat. Der Gastbesuch sagt dort was gutes: Die Verleihung ist dazu da, dass präsentiert wird, was das beste deutsche Spiel ist, womit auch die Leistung der deutschen Spiele gezeigt wird. U.a. werden kleine Entwickler, die dort auch gezeigt werden, gefördert werden.

      Jetzt kommt was gutes:
      "Zeige ich in Filmen, wie Menschen sich töten oder gehängt werden, betreibe ich Aufklärung. Tue ich es in Spielen, verderbe ich Jugendliche und ziehe Amokläufer heran."

      Frau Schiffer sagt, dass in allen Medien (Filmen, Spiele etc.) gleich mit Gewalt umgegangen wird. Somit haben wir doch ein gutes Beispiel dafür, dass sie Anfangs mit ihren Fachwörtern einen guten Eindruck zeigen wollte, aber wohl selbst nicht genug Erfahrung hat, dass Spiele deutlich strenger bewertet werden.

      Ansonsten fehlt ihr noch der Blick auf dem Wettkampf in Spielen. Sie sieht die Gewalt und in Shootern das Ziel eines Spielers: "Ich muss ihn erschießen, bevor er mich erschießt! Eine fiedliche Lösung gibt es nicht!", während ihre Gegner sagen, dass es um den Wettkampf geht - man möchte sich messen, wer schneller, besser ist.
      Dazu kommt ihr Punkt, dass bei Lernspielen es heißt, dass man dort da etwas übt und lernt. Dies gelte auch für Shooter. Aber was übt man da? Ihr Standpunkt bleibt bei der Gewalt - man übt den Gegner zu töten, jedoch nicht schneller zu sein etc.
      Da kann ich sie etwas verstehen, sehe es aber insofern anders, da man ja nicht selbst den Gegner tötet und es sich im Rl, im Vergleich zu Lernspielen, stark unterscheidet. Dann sicherlich noch der Aspekt, dass das Töten nicht im Vordergrund steht, sondern der Wettkampf.

      in der Fragerunde hat sie selbst gesagt, dass sie nichts spielt. Wenn, dann nur Tetris, womit sie sich nun selbst ins Bein geschossen hat *haha, passend zum Thema*.
    • Airdevil;327007 schrieb:



      in der Fragerunde hat sie selbst gesagt, dass sie nichts spielt. Wenn, dann nur Tetris, womit sie sich nun selbst ins Bein geschossen hat *haha, passend zum Thema*.

      Obwohl ich ihr recht gebe, wenn sie sagt, man muss kein Autor sein, um Bücher zu lesen (obwohl jetzt in der retrospektive der Vergleich eher schlecht ist, denn der "Autor" von Spielen ist ja der Entwickler, nicht der Leser)
      Man muss halt nur beide Seiten ansehen, und die Argumentation nicht so einseitig aufbauen. Es gibt halt kein Schwarz und Weiß, Richtig und Falsch. Klar gibt es Gewalt in Spielen, aber auch noch so viel mehr.

      Was mich nur immer stört, ist, wenn die Debatte (warum auch immer) von Gewaltspielen auf Pay2Win und Free2Play geht. Grundsätzlich hat das nichts mit einander zu tun. Und nicht alles Free2Play ist auch Pay2Win. Man sieht immer nur die negativ Beispiele. Mein Lieblingsbeispiel ist Dota: Es ist absolut gratis, man kann KEINERLEI Content dazu kaufen, außer Cosmetics. Alle Heroes sind unlocked, EXP-Booster geben keine Spielerischen Vorteile -> Man muss viel spielen, um gut zu sein.

      Aber nein, die Beispiele sind immer Rollenspiel XY (Flyff, hust), wo Kinder ungeheure Summen rausschmeißen, um Level 150 oder sonst was zu werden. Aber da müssen die Eltern halt aufpassen.
      Immer dieses "Mein Sohn hat mit 100€ vom Konto geklaut, um sich Items zu kaufen". Hallo? Checkst du nie deinen Kontostand? Ich würde ja bemerken, wenn da auf einmal 100€ fehlen. Überhaupt würde mein Junge bis er frühstens 17 ist meine Kreditkarte nicht mal zu Gesicht bekommen. Selbst Schuld, wenn man Kinder nicht aufklärt und unterstützt.

      Achja, am besten fand ich die Statistik "bis zum Ende der Schullaufbahn hat jedes Kind etwa 8.000 Morde gesehen". Musste daraufhin kurz meinen Battlefield-Account checken, auf dem allein ich 24.700 Kills und 17.000 Tode habe (keine gut K/D, ich weiß), dazu kommen noch ettliche Stunden in CoD, CS und Konsorten.