[News]Handball: Harte Strafe für "Rüpel-Coach"

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    • [News]Handball: Harte Strafe für "Rüpel-Coach"

      Handballtrainer Gunnar Prokop muss seinen Bodycheck gegen eine Spielerin in der Champions League der Frauen teuer bezahlen. Der 69-Jährige wurde vom Europäischen Handballverband für drei Jahre für internationale Wettbewerbe gesperrt und muss 45.000 Euro zahlen.

      Am Dienstag hat Gunnar Prokop noch versucht zu retten, was nicht mehr zu retten war. Der Trainer und Manager des österreichischen Frauenhandballklubs Hypo Niederösterreich hatte sich entschuldigt. «Ich kann mich nur bei der gegnerischen Mannschaft, der betroffenen Spielerin und der Sportwelt für mein unüberlegtes und unverzeihliches Fehlverhalten entschuldigen», ließ der 69-Jährige per Pressemitteilung verlauten.

      Genutzt hat diese Reuebekundung nichts mehr. Am frühen Nittag wurde Prokop seitens des europäischen Handballverbandes (EHF) hart für das bestraft, was er am 29. Oktober getan hatte - und steht nun vor dem Aus seiner Karriere.

      Beim Champions-League-Spiel seines Klubs gegen den französischen Vertreter aus Metz hatte der in der europäischen Szene als Zampano, Lautsprecher und Meckerer geltende Prokop die Beherrschung verloren. Beim Spielstand von 27:27 war er sieben Sekunden vor Schluss aufs Spielfeld gerannt und hatte sich der Metzer Spielerin Svetlana Ognjenovic mit einem Bodycheck entgegengestellt. Dafür sah Prokop die Rote Karte und lief grinsend vom Spielfeld, die Partie endete unentschieden.

      Direkt nach dem Spiel äußerte sich der Rempler in einem Interview: «Ehe ich das Spiel verliere, muss ich die Rote Karte riskieren. Taktisch war es völlig richtig.» Dem österreichischen Boulevardblatt Kurier sagte er später: «Was is' groß passiert? Ist das Mädl jetzt ein Krüppel?»

      Nun ist der Mitbegründer des erfolgreichsten österreichischen Frauenteams von der EHF so hart für seine Entgleisung bestraft worden, wie noch kein anderer Handballfunktionär oder -spieler je zuvor. Wegen Vergehens gegen die Prinzipien des Fairplay wurde er für drei Jahre für alle internationalen Wettbewerbe gesperrt und muss 45.000 Euro Strafe zahlen. Dazu darf Prokop lebenslänglich keinen EHF-Posten mehr übernehmen. Sein Klub wurde dazu mit einer Strafe von 30.000 Euro belegt. Der durch Prokops rüdes Einsteigen errungene Spielpunkt wird Hypo Niederösterreich wieder abgezogen.

      Markus Glaser, bei der EHF für den Spielbetrieb zuständig, sagte news.de: «Was die Geldstrafe anbelangt, hat es eine solche Strafe seitens der EHF noch nie gegeben.» Ob Prokop nun auch seitens des Österreichischen Handballverbandes mit einer Strafe belegt wird, soll im Laufe der Woche entschieden werden. Das Traineramt hatte Prokop bereits niedergelegt, will aber weiter Manager des Klubs bleiben. Er selbst oder ein Vertreter von Hypo Niederösterreich waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

      (News.de)
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