Deutschland der Un-Sozialstaat?

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  • Deutschland der Un-Sozialstaat?

    Aus dem Leben eines Juristen (KW 27)

    Arm, diskriminierend, menschenunwürdig.
    Nein, diese Worte sollen nicht den Zustand eines Entwicklungslandes beschreiben sondern den in Deutschland. Eine in dieser Woche veröffentlichte Studie des UN-Ausschusses für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (CESCR), wirft der Bundesrepublik genau das vor. Doch was wird Deutschland konkret vorgeworfen? Und vor allem: Ist diese Kritik gerechtfertigt?



    Als Mensch, der gerne in Deutschland lebt und sein Heimatland mag, hat mich dieser Bericht sofort stutzig gemacht. Also auf zur Manöverkritik und Zeit dafür, die einzelnen Punkte im Bericht genauer unter die Lupe zu nehmen:


    Deutschland ist arm
    Laut Bericht bekommt in Deutschland jedes vierte Kind kein Frühstück. Wissenschaftliche Beweise? Fehlanzeige. Also muss ich nun davon ausgehen, dass diese Zahl einfach erfunden wurde.
    Außerdem seien es zu viele sozial benachteiligte Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen würden. Okay, kann sein. Aber immerhin darf Jeder in unserem Land eine Schule besuchen. Das ist nicht überall auf der Welt so. Wer einen Schulabschluss machen möchte und sich etwas dahinter klemmt, der kann diesen auch machen. Egal ob sozial benachteiligt oder mit Migrationshintergrund. Das Bildungspaket trägt seinen Teil dazu bei, Ganztagesschulen werden ausgebaut und die Jugendarbeitslosigkeit ist eine der niedrigsten der Welt. Wer in Deutschland einen Abschluss machen und arbeiten will, der kann das auch.
    Ohne wenn und aber.


    Diskriminierung der Frauen
    Frauen würden weiterhin schlechter bezahlt als Männer, urteilt die Kommission und wirft der deutschen Politik vor, nicht genügend dagegen zu machen. Das stimmt und ist ausnahmsweise auch mit Zahlen belegt. Was der Bericht allerdings nicht sagt: Es gibt quasi kein Land, in dem Frauen gleich bezahlt werden wie Männer, also kein rein deutsches Problem.


    Diskriminierung des Ostens
    Auch die immer noch doppelt so hohe Arbeitslosigkeit im Osten wurde kritisiert. Doch was soll der deutsche Staat dagegen tun? Noch mehr subventionieren, wenn ein Konzern sich im ehemaligen Gebiet der DDR ansiedeln will? Den Solidaritätszuschlag, der seinen Namen eigentlich gar nicht verdient, erhöhen? Der Osten hat neue Bundes- und Landstraßen, neue Unis und Schulen, eine immer besser werdende Infrastruktur. Aber was eine kommunistische Diktatur in mehreren Jahrzehnten anrichtet, kann eine Demokratie nicht in gerade einmal 18 Jahren (1993 wurde die DDR abgewickelt) reparieren.


    Diskriminierung der Ausländer
    Die Regierung müsse dafür sorgen, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund ihr Recht auf Arbeit und Bildung auch in Anspruch nehmen können, sagt die Kommission. Wie, das lässt sie – wie so oft – offen. Doch wie soll ich einen Integrationsunwilligen dazu zwingen, die Bildungsangebote wahrzunehmen? Sollen wir an unseren deutschen Schulen etwa Unterricht auf Türkisch anbieten? Für einen vergleichbaren Vorschlag würde man in manchen Gegenden der Türkei vermutlich noch enthauptet werden. Und ja, ich stimme dem Ausschuss zu, dass es immer noch Vorurteile gegen Migranten in Deutschland gibt, aber die muss man einem – zugegeben kleine – Teil der Migranten zuschreiben. Das zwischen 15 und 20% der jugendlichen Straftäter Ausländer sind (Migranten, die mittlerweile deutsche Staatsbürger sind, zählen nicht zu dieser Statistik), lässt sich durch empirische Erhebungen beweisen. Hier ist die Mithilfe jedes „guten“ Migranten gefordert und ich bin sicher, dass das die überwältigende Mehrheit der Menschen mit Migrationshintergrund ist. Lasst es nicht zu, dass sich in eurem Umfeld Parallelgesellschaften entstehen, lasst nicht zu, dass in eurer Umgebung die Klischees und Vorurteile erfüllt werden, lasst es nicht zu, dass es Migranten gibt, die die deutsche Sprache nicht lernen wollen. Dann werden auch die Klischees und Vorurteile abnehmen, denn ein gut integrierter Migrant wird nicht also solcher wahrgenommen sondern als Teil von uns.


    Mein klares Fazit: Der Ausschuss kritisiert, bemängelt und rügt ohne jegliche Grundlage. Das verwendete Zahlenmaterial ist uralt (teilweise aus dem Jahr 2006) und wird der momentanen Situation nicht gerecht. Deutschland ist das Land, dass am Besten aus der Wirtschaftskrise herausgekommen ist und steht lang nicht so schlecht da, wie der Bericht uns glauben lassen soll.


    Gesetze der Woche:
    Wie versprochen gibts am Ende meines wöchentlichen Rundumschlags ein paar lustige Gesetze aus aller Welt.
    Wusstet ihr, dass...
    ...es in Racine im US-Bundesstaat Wisconsin verboten ist, einen schlafenden Feuerwehrmann aufzuwecken?
    ...man in Salt Lake City (Utah) nicht mit einer Violine in einer Papiertüte auf die Straße gehen darf?
    ...ein Ehemann in Uruguay seine Frau mit einem Liebhaber im Bett erwischt, entweder beide umrbingen oder den Liebhaber kastrieren darf?


    So long und bis nächste Woche.
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  • Ich habe echt nichts gegen Ausländer. Bin da wirklich sehr tolerant, weil ich selber ausländische Freunde habe. Für mich hört es aber dann auf, wenn sie hier nach Deutschland kommen und sich nicht integrieren und anpassen. Das fängt bei ihren Kopftüchern an, geht über den Aufbau von Moscheen bis hin zum Aufbau von Subkulturen.
  • Dreadlock;247786 schrieb:

    Ich habe echt nichts gegen Ausländer. Bin da wirklich sehr tolerant, weil ich selber ausländische Freunde habe. Für mich hört es aber dann auf, wenn sie hier nach Deutschland kommen und sich nicht integrieren und anpassen. Das fängt bei ihren Kopftüchern an, geht über den Aufbau von Moscheen bis hin zum Aufbau von Subkulturen.



    Mit Moscheen alles kein Problem für mich ,nur ich würd sagen es herrscht keine Fairness es ist verboten mit der Bibel in Mekka einzureisen und hier baut man Moscheen das regt mich immer auf.
  • Deutschland ist arm
    Außerdem seien es zu viele sozial benachteiligte Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen würden. Okay, kann sein. Aber immerhin darf Jeder in unserem Land eine Schule besuchen. Das ist nicht überall auf der Welt so. Wer einen Schulabschluss machen möchte und sich etwas dahinter klemmt, der kann diesen auch machen. Egal ob sozial benachteiligt oder mit Migrationshintergrund. Das Bildungspaket trägt seinen Teil dazu bei, Ganztagesschulen werden ausgebaut und die Jugendarbeitslosigkeit ist eine der niedrigsten der Welt. Wer in Deutschland einen Abschluss machen und arbeiten will, der kann das auch.
    Ohne wenn und aber.


    Mal ganz ehrlich: Wofür ein Bildungspaket? Das ist total unnötig. Ich lebe (leider Gottes) in einer Hartz4 Familie (mein Vater hat meine Mutter verlassen und meine Mutter kann nicht arbeiten, da sie arbeitsunfähig ist), und ich brauch kein Bildungspaket. Warum? Weil ich mich darum kümmer, dass ich gute Noten in der Schule bekomme. Das private Leben und der private Hintergrund hat nix in der Schule zu suchen. Ich bin in der 10. Klasse, bekomm mein Abschlusszeugnis am kommenden Mittwoch, wo drin steht, dass ich mein FOR bekommen habe. Mein Notendurchschnitt liegt bei 2, das beste Zeugnis meiner Klasse (es fehlt nur ein E Kurs dann hätte ich FOR-Q).

    Wozu benötige ich dann noch ein Bildungspaket? Wenn man kein Ziel hat, dann soll man sich eins setzen, und das beste daraus machen. Ich wollte mein FOR, und nun hab ich mein FOR mit das beste Zeugnis aus meiner Klasse. (Das Abschlusszeugnis ist das erste Zeugnis, wo ich keine 4, 5 oder 6 habe. :P)

    Das Geld sollte lieber sinnvoll ausgegeben werden. Es sollten neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Es gibt hier in Deutschland soviel Platz, welcher garnicht genutzt wird.

    Naja das wars erstmal. :)

    Falls wer Grammatische oder Rechtschreibfehler findet, kann sie gerne behalten.
  • xRay;247813 schrieb:


    Das Geld sollte lieber sinnvoll ausgegeben werden. Es sollten neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Es gibt hier in Deutschland soviel Platz, welcher garnicht genutzt wird.

    Dir ist aber schon klar, dass wir schon jetzt zu wenig Arbeitskräfte haben?
    Wir können vermutlich nicht noch mehr Arbeitsplätze schaffen, es sei denn wir wollen die Ineffizienz des Kommunismus einführen.
  • Überall wird groß über die Diskrimierung der Frauen und das große Thema Emanzipation gesprochen. Gleichbehandlung von Frauen und Männern, blablabla. Da frag ich mich doch manchmal: Wozu gibt es eigentlich Frauenparkplätze, wenn sie doch überall gleichbehandelt werden wollen?!

    Wenn schon, denn schon.

    Zu dem Ausländerproblem kann man viel sagen, manche findens gut, dass Deutschland jeden aufnimmt, andere eben nicht. Ich gehöre zu zweiterem. Ich habe kein problem mit Ausländern, mein Freundeskreis besteht zu nem Großteil aus Russen (im gegensatz zu anderen Völkchen echte Arbeitstiere.. gibt natürlich Ausnahmen). Aber wenn sie hierher kommen, sollen sie auch was dafür tun. Wenn ich mich in der Türkei, oder sonstwo, so benehmen würde, wie manche Türken hier.. Gott sei gepriesen, die würden mich steinigen und kopfüber an nen Baum binden!

    Deswegen verstehe ich nicht, wieso man nicht härter gegen sowas vorgeht (siehe die Bahnhofschläger etc. würde ich knallhart zurückschicken, können se die Scheiße sonstwo abziehen, aber nicht hier).

    Allgemein gibts natürlich auch echt nette Türken/Ausländer im Allgemeinen, mit denen man sich gut unterhalten kann und die nicht direkt mit 17 Leutchen drohen, weil du falsche Socken anhast. Aber sowas gibts in jeder Kultur, auch in Deutschland, deswegen verurteile ich nicht gleich das gesamte Land (war bisher 3x in der Türkei, wo mir in nem überfüllten Bus eine alte Dame sogar ihren Sitz angeboten hat(!) ).

    Wiedermal eine Bereicherung für das Forum, merci chrissi. :-)
  • Kann blank da nur zustimmen. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man auf keinen Fall das Kollektiv gleich anprangern sollte. Es gibt auch deutsche Leute, die ganz viel Mist anzapfern - auch, wenn statistisch belegt ist dass im Sinne auf die Zahl in Deutschland Lebenden, Ausländer krimineller sind.

    Aber versucht mal mitten in Istanbul ne Kirche zu bauen oder ne Bibel mit dir rumzutragen. Dann ist aber was los! Wie schon gesagt - da wirst du wenn du Glück hast nur kopfüber an einen Baum gebunden!

    Deutschland ist schon eins der sozialsten Länder überhaupt - und ich habe mit Sicherheit keine Lust die ganzen Subkulturler in ein paar Jahren nach meinem Studium durchzufüttern und ihre Kopftücher zu bezahlen!