Gewalt im Rollenspiel

    • Gewalt im Rollenspiel

      [INDENT] Liebe Lesenden,

      es geht um eine hier um eine Hausarbeit für die Universität im Fach Ethnologie. Das Thema ist Gewalt im Rollenspiel, wie auch es auch schon die Betreffzeile deutlich macht. Dies hat nichts mit Killerspielen zu tun und ich bin auch Spion der Bild-Zeitung.

      Genaues Thema der Hausarbeit:
      Ich möchte verschiedene Formen von Rollenspielen (Pen&Paper, MMORPGs, und LARP) im klassischen Fantasygenre miteinander vergleichen. Fantasy als Genre habe ich gewählt, weil es einfach die größte Bekanntheit und Verbreitung hat und dazu schon am meisten geforscht wurde.
      Es geht mir darum in meiner Hausarbeit aufzuzeigen wie von Seiten des Spielers und auch von Seiten des Spielsystems und der Spielform mit dem Thema Gewalt umgegangen wird. Interessant finde ich auch mich damit zu beschäftigen, wie Gewalt durch das Medium beeinflusst wird.

      Persönliche Motivation:
      Für diese Thematik habe ich aus 2 einfachen Gründen entschieden:
      1. Ich hatte im letzten Semester 2 Seminare zum Thema Gewalt und Spiel beim selben Dozenten. Es bot sich also an.
      2. Ich bin Rollenspieler und möchte mich natürlich auch "professionell" mit meinem Hobby beschäftigen. Also war die sich bietende Gelegenheit ideal für eine angenehme Hausarbeit.

      Euer Part:
      Ich tippe das hier nicht, weil mir langweilig ist, sondern weil ich mir erhoffe, dass ihr mir vielleicht etwas weiter helfen könnt.
      Tipps und Tricks die mir den methodischen Umgang mit dem Thema erleichtern. Nützliche und erhellende Quellen und verweise auf bestehende Arbeiten und alles was meine Arbeit sonst noch besser (und einfacher) macht.
      Meinungen und Hypothesen zum Thema.
      Interessante Geschichten aus dem Nähkästchen.
      Falls sich jemand sehr für dieses Thema interessieren sollte oder aus anderen Gründen zu viel Zeit hat wäre ich auch sehr an einem oder mehreren Interviewpartnern sehr interessiert.

      Nutzung von Daten und Anonymität:
      Wenn jemand nicht möchte das ich seine Daten verwende, dann kann er natürlich einfach nicht in diesen Thread schreiben oder kenntlich machen, dass ich seine Daten nicht verwenden soll oder ihn anonymisieren möge.

      Ich bedanke mich für eure hoffentlich tatkräftige Mithilfe.
      [/INDENT]
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    • Kannst ja auch mal Lets Plays auf YouTube suchen und schauen wie Sie reden, was Sie zu den Szenen und Aktionen sagen.
      Ich persönlich kann schonmal sagen, dass ich die Gewalt in Rollenspielen zwar kenne, aber gar nicht wahr nehme.
      Das Töten/Schnetzeln von Mobs ist völlig normal.
      Egal ob Pflanzen, Oger, Orks usw. draufhaun bis es umkippt.
      Auch hilflose Hässchen (in WoW) werden für nicht spürbare EXP getötet.Warum?...
    • Speziell bei League of Legends geht es ja darum, die Gegner abzumetzeln. Nebenbei werden auch noch Golems, Drachen, Echsen und ein riesiger Wurm getötet, um die nötige Erfahrung und das Gold zu erhalten.
      Ziel des Spiels ist es also, den Gegner taktisch zu besiegen und natürlich Teamkämpfe zu gewinnen, um besser zu werden (sich neue Items kaufen können). Da League of Legends aber eher rundenbasiert ist, weiß man nie, wann man gewinnt und wann man verliert.

      Gewalt ist schon da, aber das ist eben völlig normal, weil das Spielziel darauf ausgelegt ist.

      Irgendwie ist jedes MMO / MMORPG darauf ausgelegt, in vielen Spielen spielt Gewalt eine große Rolle.
    • Jo, danke, ich meinte eigentlich Scharock, aber du warst dann mit deinem Post etwas schneller. LoL ist ja nun nicht wirklich ein Rollenspiel und deswegen nichts was mich hier interessiert.

      Ich möchte eher über Spiele sprechen, bei denen man über längere Zeit einen Charrakter spielt, wie z.B. WoW.

      Es wäre auch schön ne Antwort von jemandem zu bekommen, der auf nem RPG-Server spielt, ihr könntet mir abre auch erzählen, warum ihr nicht auf nem RPG-Server spielt.
    • Ich denke mal, die Gewalt im Rollenspiel stellt einfach das Arbeiten im richtigen Leben da.
      Natürlich kommt man im Leben nicht weiter wenn man Leute niedermetzelt(Für die Trolle unter uns: Ja, Auftragskiller kommen damit wieder).
      Diese Spiele können auch größtenteils zum Abgreagieren dienen, denn wenn jemand Stress in Wirklichkeit hat haut er niemanden auf der Straße zusammen(Ok manche tun es, unverständlich) sondern gehen halt in einen Sportverein oder manche suchen sich nunmal ein Spiel.
    • Nunja, ich würd gern ne Vortrag über Gewallt halten.Aber nein.
      Eigene Meinung:
      Gewallt ist allgegenwärtig.Die ganze Welt besteht aus Gewallt.Wie Definiert man Gewallt?
      Wikipedia sagt:
      [1] ohne Plural: erhebliche oder übermäßige Kraft (bei gezieltem Tun gegen Widerstände, oft ohne Legitimation)
      [2] Fähigkeit, Möglichkeit, über jemanden zu bestimmen
      [3] ein unpersönliches Wirken mit erheblicher Kraft

      1. Gab es ein Zeitalter ohne Krieg? Steinzeit mit Keulen, Ägypter mit ka. Peitschen, Messern?
      Ritter mit Schwertern und Bögen

      Der mensch übertrifft sich jede Generation mit neuen barbarischen Methoden erneut.
      Punkt 2. erinnert mich an Politiker.

      Das Tierreich is voll vom Töten.Wir selbst züchten Tiere um Sie bewusst zu schlachten.
      In Videospielen ist es bewusst (vor allem in Horror Shootern) verboten Gegner Menschlich erscheinen zu lassen.
      Monster, oder Menschenähliche Kreaturen (OHNE ROTES BLUT) sind jedoch erlaubt.
      Gewallt ist überall auf der Welt.Auch in Videospielen, zum Schutz gibt es eine ALtersbeschränkung.
      Diese dient jedoch nur zum Schutz der Psychisch schwachen.
      Kinder sind in einer Phase des lernens.Menschen die mit Gewallt (Vater besoffen, schlägt Mutter) aufwächst, kennt es nicht anders und wird es auch nicht anders handhaben.
      Somit ist die Gewallt an sich nicht schlimm.
      Schlimm wird sie nur, wenn man unwissende (z.B. kleine Kinder) mit Gewallt konfrontiert.
      Wobei natürlich auch Menschen teilweise psychisch krank sind und sich am Morden vergnügen.Dies hat aber wieder nichts mit Gewallt in Videospielen an sich zu tun.
      Mir ist es egal ob ich Zombies, Menschen oder Monster töte.Ich bin mir im klaren, dass alles nur ein Spiel ist.Eine Fantasy die Bildlich mit mir geteilt wird.
      Ebenso kenne ich die Gesetze und Folgen und was es bedeutet.
      Soweit meine Meinung.
    • Habe eine lange Zeit exzessiv WoW gespielt (12 Std am Tag keine Seltenheit) und kann nur aus meiner Meinung heraus berichten:
      Töten ist nur ein Mittel zum Zweck. Wenn ich ein Mob töte, dann freue ich mich nicht darüber, dass das Mob tot ist, sondern darüber, dass ich z.B. einen Level aufgestiegen bin.
      Raids bilden da eine Ausnahme: Da freut man sich meistens über den Kill, denn das Raiden ist nun mal mit Wettbewerb verbunden.
      5 Mann Instanzen besucht man meist nur um dem Leveln nachzugehen, den Ruf bei einer Fraktion oder um sich Raidbereit zu machen. Es gibt auch noch wenige Gelegenheitsspieler, die alles nach den 5-Mann Instanzen nie sehen werden. Diese bilden jedoch eine Minderheit.
      Neben dem PvE gibts ja auch noch das schöne PvP. Da ist auch Wettbewerbsdenken gefragt. Da gehts weniger darum, dass ich mein Gegenüber töte. Sondern vielmehr darum, dass ich dem anderen überlegen bin.

      Dazu muss man sagen, dass das Ganze auch noch mit Teamwork usw. vermischt ist.

      PS: Am Ende war ich nur noch auf Erfolge aus, da der Content in Cataclysm kleiner ausfiel, als sonst. Man hat lange Zeit keine Beschäftigung.
      PS2: Sorry, falls es dir zu "gamer-mäßig" geschrieben ist. Denke aber, da du dich selbst als Gamer bezeichnest, dürfte das kein Problem darstellen. Wenn doch, frag einfach nach :)
    • psycho 257 schrieb: Raids bilden da eine Ausnahme: Da freut man sich meistens über den Kill, denn das Raiden ist nun mal mit Wettbewerb verbunden.

      Wie bzw. worüber freut man sich denn genau ?

      psycho257 schrieb: Neben dem PvE gibts ja auch noch das schöne PvP. Da ist auch Wettbewerbsdenken gefragt. Da gehts weniger darum, dass ich mein Gegenüber töte. Sondern vielmehr darum, dass ich dem anderen überlegen bin.

      Könntest du (oder auch andere die das ähnlich sehen), etwas über die Art der Überlegenheit sagen ?

      Wenn wir schon bei PvP sind, möchte vielleicht jemand etwas zum Campen sagen ?

      @ psycho:
      Nein, es ist mir nicht zu gamermäßig geschrieben, ich bin ja hier um Meinungen von Gamern zum Thema zu hören. Natürlich wäre es auch schön etwas von einem überzeugten Bewohner eines RPG-Servers zu hören, aber wenn keiner da ist dann ist das auch nicht tragisch.
    • Mhm.. man freut sich eben darüber, dass man nach etlichen Versuchen einen harten Boss töten konnte. Bei leichten Bossen hält sich die Freude in Grenzen, da das mit der Zeit zum Standard wird diese leichten Bosse zu töten. Nur wenn man einen schweren Boss nach etlichen Stunden im TeamSpeak tötet, ist man einfach nur stolz auf sich selber *gg*
      Gibt bestimmt auch viele, die sich erst richtig freuen, wenn man das Equip kriegt, was der Boss gedroppt hat.

      Zum PvP:
      Also ich rede hier nur für mich, ich kann nicht für alle reden. Im PvP freu ich mich nicht wirklich, wenn man z.B. in der Arena mit seinem Kollegen landet und da gegen 2 Noobs spielt. Wenn man da ne halbe Stunde als Rouge mit seinem Holy Pala Mate gegen nen anderen Rouge mit nem Diszi Priest spielt und man die beiden am Ende tötet, dann ist die Freude wesentlich größer. (Schurke + Heilig geskillter Paladin vs. Schurke + Disziplin geskillter Priester)
      Da gehts mir nicht annährend um Gewalt. Mitten im Eifer des Gefechts muss man schnell agieren, wenn die Gegner die Taktik ändern und ggf. auch die Taktik ändern. Das macht Spaß.

      Campen? Naja.. in WoW ist sowas nur schwer möglich.. meinst du das eher auf Shooter bezogen? Ich bin einer der wenigen, die nichts gegen Camper haben.
    • Bei Rollenspielen wird dir zu Anfang ja meistens gesagt:
      'Du musst töten, um zu überleben !'
      oder
      'Die anderen sind die Bösen, töte sie !'. Es wird dir also die "Gewaltbereitschaft" vorgeschrieben. Um weitermachen zu können MUSST du ja Monster töten, es gibt keinen weg drum rum. Deshalb hab ich auch bei sowas nie wirklich Erfolgsgefühle what ever. Das ist ein Mittel, um seine Quest abgeben zu können, nicht mehr, nicht weniger.
    • Ja, davon rede ich. Ich weiß selbst, dass campen eher nicht die Regel ist, dennoch fände ich es interessant etwas mehr dazu zu hören.

      Eine weiter Frage die sich mir stellt ist die nach grafischem Realismus von Gewaltdarstellungen. Findet ihr Realismus und eine realistische grafische Darstellung gut oder ist Realismus überflüssig oder sogar unerwünscht ?
    • Prinzipiell sind alle Lebewesen in einem ständigen Kampf ums Überleben. Die natürliche Selektion (Kreationisten mögen mir verzeihen) sorgte dafür, dass Lebewesen mit vorteillhaften Zügen höhere Überlebenschancen hatten und sich in der Folge gegenüber anderen Individuen durchgesetzt haben. Dies nennt man Evolution und ist der Grundbaustein für die Entwicklung komplexer Organismen, zu denen wir uns auch zählen.
      Eine Folge dieser Evolution ist eben unsere kompetitive Ausrichtung, die genetische Verankerung, dass wir unsere Art erhalten müssen. Eine ganz gründsätzliche Ausrichtung unserer Spezies ist folglich Konflikt und es ist eine Eigenart von Säugetieren, dass diese Konflikte nicht nur mit direkten Mitteln gelöst werden sondern auch über kognitive Verhaltensmuster.
      Wir sind also grundsätzlich kompetitiv und auf Konflikt getrimmt. Durch unsere doch recht lange Anpassung an komplexe Zivilisationen, den Vorteilen funktionierender Gesellschaften und einem vielfältigen sozialen System ist diese grundsätzliche Ausrichtung (leider nicht immer) aber verschoben worden auf Wettkämpfe, die Arbeitswelt und eben auch Spiele.
      Insofern ist die Faszination an Spielen (auch mit Gewalt) nichts anderes als die Auslebung spezieller genetisch wie sozial erworbener kognitiver Verhaltensmuster.
      Gewalt in Spielen ist folglich nichts grundsätzlich Schlimmes. Schwierig wird es dann, wenn versucht wird, Gewalt in Spielen mit echter Gewalt gleichzusetzen. Nach meiner langen Erklärung weiter oben würde dies bedeuten, dass das Gewaltpotential eines Menschen sich derart hoch ansiedelt, dass die sozialen Verhaltensmuster davon überschattet werden. Das der Grund dafür ein virtuelles Spiel ist, ist schwer nachvollziehbar und noch schwieriger zu beweisen.
      Spiele bauen Gewaltpotential ab, nicht auf. Diese Ansicht ist aber umstritten:
      Ich kann dir wissenschaftliche Literatur hierzu empfehlen. Als Start: süss gewalt spiele - Google Scholar. Von da aus weiter über literaturlisten...