Der Aralsee kehrt zurück

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  • Der Aralsee kehrt zurück

    Jetzt folgt ein Bericht über ein Thema, das mich eigentlich ziemlich interessiert.
    Der Aralsee wie der Titel schon sagt! Dieses Thema hatten wir auch in Erdkunde schonmal durchgenommen (~1/2 Jahr lang) und da wurde dann mein Interesse geweckt, da dieser See ja ein schwieriges Thema für Umweltexperten etc. ist!

    Also: Hier folgt der Bericht auf den ich gestoßen bin!

    [SIZE="5"]Der Aralsee kehrt zurück[/SIZE]
    Wunder in der Wüste: Kleiner Staudamm mit großer Wirkung in Kasachstan


    Akespe/Kasachstan - In der grellen Sonne blinzelt Badarchan Prikejew in die Ferne, den Fischerbooten entgegen, die mit ihrem Fang zurückkehren. Noch vor nicht langer Zeit war hier öde Wüste irgendwo im Nirgendwo, Ergebnis einer der folgenschwersten Umweltsünden überhaupt. Jetzt steht der Fischhändler mit den Stiefeln im Wasser. Süßwass. Ein ökologisches Wunder ist geschehen: Der Aralsee kehrt zurück.
    Einst war er das viertgrößte Binnengewässer der Erde. Dann begannen zu Sowjetzeiten die Planwirtschaftler mit ihrem Hang zu grandiosen Projekten, seine Zuflüsse abzuleiten und damit gigantische Baumwollplantagen zu bewässern.
    Das Ergebnis: Der Aralsee verlor 90% seiner Wassermenge und zerfiel in mehrere kleine Teile. Eine Umweltkatastrophe, "beispiellos in unserer Zeit", findet der amerikanische Geografieprofessor Philipp Micklin, der sich seit Jahren mit dem Aral beschäftigt. Selbst heute, 2 Jahrzehnte nach dem Zerfall der Sowjetunion, ist das Unheil bei Weitem noch nicht gestoppt.
    Satellitenfotos zeigen, dass ein Teil des Sees allein in den vergangenen 3 Jahrenum 80% geschrumpft ist. Usbekistan, zu dem 3/4 des Aralsees gehören, hat aufgegeben. [Kommentar: Das finde ich dämlich, da es (wie man gleich sieht) noch Hoffnung gibt, dass der Aralsee wieder aufgefüllt wird] Kasachstan versuchte in seinem Teil die Rettung, mit durchschlagendem Erfolg. Ein seit 2001 mithilfe der Weltbank für 88 Millionen Dollar errichteter Damm zweigt Wasser aus dem Zufluss Syrdaja ab und erweckt allmählich den kasachischen Teil des Sees wieder zum Leben.
    Die einstige Hafenstadt Aralsk lag zum Schluss 100 Kilometer weit landeinwärts. Jetzt ist der Wassersaum schon wieder bis auf 25 Kilometer herangerückt und dürfte nach Schätzung der Weltbank in sechs Jahren den hafen erreicht haben.
    Die Anwohner können es kaum erwarten. "Endlich gibt es wieder Hoffnung und die Aussicht auf ein Leben", sagt Prikejew, der nahe dem Ort Akespe 90 Kilometer westlich von Aralsk auf die Fangflotte mit ihrer Ladung aus Hecht und Karpfen wartet. "Es gibt Arbeit für jeden, der will."
    Der Kokaral-Staudamm ist in kaum einer Minute überquert, doch seine Wirkung ist immens. Der steigende Wasserstand hat das Klima merklich abgekühlt und die Salzkonzentration im See so weit verdünnt, dass wieder Süßwasserfische darin gedeihen. Der Fang stieg von 52 Tonnen (2004) auf ~2000 Tonnen (2007). Die Anwohner, die seit den 60er-Jahren vor der Ödnis, dem Salzstaub und der Arbeitlosigkeit in die Städte geflüchtet waren, haben wieder die Chance auf ein Auskommen.
    Die Hoffnung liegt für Alexander Dantschenko in der Luft. "Als der See verschwunden war, kamen wir uns hier inmitten der Wüste vor wie in einer Bratpfanne", erinnert sich der frühere Werftarbeiter. "Jetzt, wo er zurückkehrt, spürt man manchmal schon eine angenehme kühle Brise von Süden her."

    (Quelle: Berliner Morgenpost [Ausgabe: Sonntag, 1. November 2009 - Nr. 298 / 44. W.])

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