Die Privilegien der Abgeordneten

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    Kostenlose Bahnfahrten, Dienstwagen mit Chauffeur, Rentenanspruch ohne Beitragszahlungen - Parlamentarier genießen in Deutschland vielfältige Privilegien. Zum Ende der vergangenen Legislaturperiode genehmigten sich 115 Abgeordnete auch einen edlen Füller auf Staatskosten: für insgesamt 70.000 Euro.

    Hamburg - Zeitloses Design verspricht die Nobelmarke in ihren Annoncen, Füller aus Edelharz mit Goldfedern. Eine Zierde für jeden Schreibtisch. 115 Bundestagsabgeordnete mochten im laufenden Jahr nicht auf solche exklusiven Schreibgeräte verzichten, mancher bestellte gleich mehrere davon. Sie orderten von Januar bis Oktober dieses Jahres insgesamt 296 Füllfederhalter von Montblanc im Wert von 68.800 Euro auf Kosten der Steuerzahler.

    Offenbar animierte besonders das nahende Ende der Wahlperiode zu verstärktem Einkauf, denn allein von August bis Oktober orderten die Politiker 216 dieser Stifte - in den sieben Monaten zuvor waren es mit 180 Stück deutlich weniger gewesen, berichtet die "Bild"-Zeitung. Ein Phänomen, das regelmäßig wieder zu beobachten ist; sowohl jeweils zum Jahresende, "Dezember-Fieber" genannt, als auch zum Ende von Wahlperioden. Denn den Parlamentariern steht eine feste Summe von 12.000 Euro pro Jahr für laufende Bürokosten zu. Das Sachleistungskonto. Davon müssen zum Beispiel Computer, Telefonkosten, Notizblöcke und eben auch Stifte bezahlt werden. Und was nicht ausgegeben wird, verfällt einfach. Sparsamkeit zahlt sich hier nicht aus.

    Das Sachleistungskonto gehört nach Paragraph zwölf des Abgeordnetengesetzes zu den finanziellen Leistungen, die den 622 Bundestagsabgeordneten zustehen - neben der Diät von rund 92.000 Euro im Jahr und der steuerfreien Kostenpauschale von knapp 46.000 Euro jährlich. Es ist eine Pauschale. Einzelkosten müssen nicht nachgewiesen werden, denn das wäre ein gigantischer Verwaltungsaufwand für den Bundestag, der wiederum Kosten nach sich ziehen würde. Die Verlockung, manchmal Dinge zu bestellen, die nicht unbedingt nötig sind, ist für den einen oder anderen groß.

    Freifahrt im Erste-Klasse-Abteil

    Auch die Pensionsansprüche der Abgeordneten sorgen immer wieder für Aufregung. Ohne Beiträge gezahlt zu haben, erhalten die Politiker für ihre Zeit im Parlament Altersbezüge, die für normale Arbeitnehmer kaum jemals zu erreichen sind. 2,5 Prozent der monatlichen Diät pro Jahr der Zugehörigkeit - macht nach nur zehn Jahren derzeit 1917 Euro. Anspruch auf die Zahlung erwirbt man schon nach einem Jahr im Reichstag.

    Über die Geldtöpfe hinaus können Mandatsträger weitere Annehmlichkeiten genießen: In Berlin bietet rund um die Uhr ein Fahrservice in dunkler Limousine inklusive Chauffeur seine Dienste an. Eine Netzkarte erster Klasse der Bahn gehört ebenso zur Grundausstattung wie Tickets für Berliner Busse und Bahnen.

    Das alles sind Aufreger, doch sie entsprechen dem Gesetz. Einen unguten Beigeschmack haben dagegen manche andere Privilegien. Die Lufthansa verteilt eine Senator-Card, ein goldenes Plastikkärtchen, das sonst nur vielgereiste Top-Manager erhalten. Dafür erhalten die Inhaber Zutritt zu feinen Flughafen-Lounges, in denen warmes Essen und Getränke bereitstehen. Auch andere Unternehmen spendieren teils großzügige Bonbons. So gab es in der Vergangenheit schon kostenlose Dauerkarten für Kino- und Theaterbesuche, Gutscheine für McDonald's und Friseurbesuche zum Nulltarif.

    "Privilegien als Selbstverständlichkeit"

    Diese Privilegien stiegen schon manchem Abgeordneten zu Kopf. So zahlten Parlamentarier ihre Privatflüge von den Bonusmeilen, die sie sich mit ihrer Senator-Card erflogen. Besonders die Grünen wurden im Zuge der Affäre 2002 politisch beschädigt. Der heutige Parteichef Cem Özdemir trat - auch wegen eines umstrittenen Kredits - von seinem Amt als innenpolitischer Sprecher der Fraktion zurück. Ludger Volmer, Staatsminister im Auswärtigen Amt, sah sich gezwungen, die Kosten eines Freiflugs seines Sohnes dem Bundestag zu erstatten.

    Gregor Gysi musste sich vom Posten des Berliner Wirtschaftssenators zurückziehen. Er habe begonnen, "Privilegien als Selbstverständlichkeit hinzunehmen", gestand der heutige Linken-Fraktionschef, der ebenfalls 2002 in eine Bonusmeilen-Affäre verstrickt war. Er fürchte sich sogar vor seinen "Persönlichkeitsveränderungen".

    Zuletzt geriet die damalige Gesundheitsministerin Ulla Schmidt im Sommer 2009 unter Druck. Als ihr Dienstwagen im Spanien-Urlaub gestohlen wurde, sprachen Oppositionspolitiker von "skandalöser Verschwendung". Rechtlich war ihr nichts vorzuwerfen. Die Empörung entzündete sich an dem Satz. "Das steht mir zu." Sie hatte ihr Gespür dafür verloren, wie weit sie sich vom Volk entfernt hatte.
    ([URL="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,662481,00.html"]Spiegel Online[/URL])


    Was haltet ihr davon?
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  • Das mit den Füllhaltern da ist das bescheuerste, was ich je gehört habe.

    Kaufen die sich scheiß Kugelschreiber oder Füller da im Wert von 70.000€, als wenn wir nicht genug Schulden hätten.

    Die sollten vielleicht ein paar Privilegien haben, aber auf Kosten des Staates so etwas zu bringen, ist unter aller Sau. Ich würde es mal schön finden, wenn die sich jeden Luxus selbst leisten müssen. Wäre mal was tolles ~.~
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    TwiLight;51033 schrieb:

    Das mit den Füllhaltern da ist das bescheuerste, was ich je gehört habe.

    Kaufen die sich scheiß Kugelschreiber oder Füller da im Wert von 70.000€, als wenn wir nicht genug Schulden hätten.

    Die sollten vielleicht ein paar Privilegien haben, aber auf Kosten des Staates so etwas zu bringen, ist unter aller Sau. Ich würde es mal schön finden, wenn die sich jeden Luxus selbst leisten müssen. Wäre mal was tolles ~.~

    Da gebe ich dir recht.
    Also wenn ich jetzt mit einem Aldi Kugelschreiber schreibe oder mit so einem Luxus teil macht keinen Unterschied , außer das man sogut wie keine Ausgaben dafür hat.
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    Das mit den Füllhaltern da ist das bescheuerste, was ich je gehört habe.

    Kaufen die sich scheiß Kugelschreiber oder Füller da im Wert von 70.000€, als wenn wir nicht genug Schulden hätten.

    Die sollten vielleicht ein paar Privilegien haben, aber auf Kosten des Staates so etwas zu bringen, ist unter aller Sau. Ich würde es mal schön finden, wenn die sich jeden Luxus selbst leisten müssen. Wäre mal was tolles ~.~


    Edelkaffee für 1000 Euro bringt es auch xDDD .
    Echt bekloppt ...
    Ich stimme Zweilicht zu xDDD
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  • [FONT="Franklin Gothic Medium"][COLOR="Sienna"][SIZE="2"]Sehe das genauso.
    Die machen sich ein schönes Leben, teilweise, auf Kosten der Steuerzahler, während die Schulden immer mehr steigen.
    Wenn sie nur ihre Diäten kürzen würden, könnte man z.b. viele Schulen besser ausstatten. Aber sie mussten sie ja auch noch vor ein paar Jahren, meine ich, die Diäten erhöhen.
    Eine Sauerei ist Das![/SIZE][/COLOR][/FONT]
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    Arsonist;51094 schrieb:

    Gegen solche Privilegien an sich habe ich nichts, aber ausnutzen sollte man sie wohl eher nicht.


    Naja...
    Aber gerade wenn einem diese Privilegien zugesichert werden, nutzt man sie doch sofort (aus)!
    Vielleicht denken die meisten auch einfach nicht daran, dass sie die ausnutzen und finden das normal. Es gibt auch Prominente, die denken, dass ein Müllmann 4000€ im Monat verdient. xD

    Wenn man selbst Abgeordneter ist, freut man sich, wenn nicht, dann eben nicht.:wtfsmilie:
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