Aus dem Leben eines Juristen (KW 26)
Muss der Ex-Vorsitzende des internationalen Währungsfonds Dominique Strauss-Kahn bald mit Scheuklappen durch Manhatten laufen?
Nein?
Vielleicht doch.
Denn eigentlich würde ein Gesetz des Staats New York vorsehen, dass ein Mann, der einer Frau hinterherschaut, wann immer er spazieren geht, Scheuklappen tragen müsste. Die dazu ebenfalls zu verhängenden 25$ Strafe dürften DSK dabei weniger beunruhigen.
Von Hupen und Mastrubation
Rechtsirrsinn ist in Amerika quasi normal.
So ist es im Staat Minnesota strengstens verboten, unbekleidet zu schlafen.
Dagegen muss man im Bundesstaat New Jersey, genauer gesagt im kleinen Örtchen Liberty Cornor beim Liebesspiel im Auto aufpassen, dass man nicht ausversehen, die Hupe betätigt, dennd as könnte eine Gefängsnisstrafe nach sich ziehen.
Das ist aber noch lange nicht das skurrilste: In North Carolina ist Mastrubation gesetzlich verboten. Einem Gerücht zu Folge, soll dieses Gesetz auf das Drängen eines Interessenverbandes von Bordellbesitzern erlassen worden sein.
Angesichts der ständig drohenden Gefahr von Anarchismus und Kommunismus sahen sich Legislative in Alabama dazu genötigt, den Besitz von schwarzen und roten Flaggen (die Farben von Anarchismus und Kommunismus) zu verbieten.
Und an die Frauen unter uns sei gesagt: In Illionis haben alle unverheirateten Frauen einen männlichen Junggesellen mit "Meister" anzureden und in der Stadt Champagne ist es verboten, einem Nachbarn in den geöffneten Mund zu urninieren. Also immer schön warten, bis der Mund wieder geschlossen ist.
God save America.
Sex mit Kängurus und das "Recht auf sexuelle Erfüllung"
Aber wer glaubt, dass nur in Amerika schwachsinnige Vorschriften und Gesetze in Massen vorhanden sind, der täuscht sich.
So muss man sich in Australien vor dem Geschlechtsverkehr mit einem Känguru erst betrinken, da der Akt sonst ungesetzlich wäre, in Kanada ist es untersagt, ohne "lebenssicherndes Gerät" aus einem Flugzeug zu springen und ein Israeli mit dem Namen Cohen hat keine legale Möglichkeit, eine geschiedene Frau zu heiraten.
Der Sinn dieser Gesetze?
Unbegreiflich.
Da klingt es fast schon sinnvoll, dass ein Brasilianisches Gericht einer Frau Recht gegeben hat, die sich von ihrem Mann nicht mehr befridigt fühlte. Jeder habe ein "Recht auf sexuelle Erfüllung", so die Richter.
Zwischen Bienchen und Margarine
Doch auch Deutschland hat einiges an Gesetzwillkür zu bieten:
So definiert das deutsche Gesetz trefflich: "Ausfuhrbestimmungen sind Erklärungen zu den Erklärungen, mit denen man eine Erklärung erklärt."
Oder: "Margarine im Sinne dieser Leitsätze ist Margarine im Sinne des Margarinegesetzes"
Und wer sich von Bienen immer gestört fühlt, dem sei gesagt, dass diese Insekten ihren eigenen Teil im bürgerlichen Gesetzbuch besitzen.
So steht in §961 BGB: "Zieht ein Bienenschwarm aus, so wird er herrenlos, wenn nicht der Eigentümer ihn unverzüglich verfolgt oder wenn der Eigentümer die Verfolgung aufgibt." Das ist doch mal eine Sache. Wenn man also irgendwann mal einen Mann hinter einem Haufen Bienen herrennen sieht, so handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen Imler, der seine flüchtenden Bienen verfolgt, um nicht den Gesetzanspruch auf sie zu verlieren.
Und sollte er dabei auf eure Grundstück müssen, so hat er das Recht dazu. Der nachfolgende Paragraph erlaubt dem Besitzer nämlich "fremde Grundstücke betreten".
Wer also einmal im Garten des Nachbarn steht und keine passende Ausrede parat hat, mit der er den begangenen Hausfriedensbruch erklären kann, der kann sich den oben genannten Rechtsvorschriften bedienen.
In diesem Sinne: Eine schöne (hoffentlich nicht ganz rechtsfreie) Woche und bis nächsten Sonntag.
Muss der Ex-Vorsitzende des internationalen Währungsfonds Dominique Strauss-Kahn bald mit Scheuklappen durch Manhatten laufen?
Nein?
Vielleicht doch.
Denn eigentlich würde ein Gesetz des Staats New York vorsehen, dass ein Mann, der einer Frau hinterherschaut, wann immer er spazieren geht, Scheuklappen tragen müsste. Die dazu ebenfalls zu verhängenden 25$ Strafe dürften DSK dabei weniger beunruhigen.
Von Hupen und Mastrubation
Rechtsirrsinn ist in Amerika quasi normal.
So ist es im Staat Minnesota strengstens verboten, unbekleidet zu schlafen.
Dagegen muss man im Bundesstaat New Jersey, genauer gesagt im kleinen Örtchen Liberty Cornor beim Liebesspiel im Auto aufpassen, dass man nicht ausversehen, die Hupe betätigt, dennd as könnte eine Gefängsnisstrafe nach sich ziehen.
Das ist aber noch lange nicht das skurrilste: In North Carolina ist Mastrubation gesetzlich verboten. Einem Gerücht zu Folge, soll dieses Gesetz auf das Drängen eines Interessenverbandes von Bordellbesitzern erlassen worden sein.
Angesichts der ständig drohenden Gefahr von Anarchismus und Kommunismus sahen sich Legislative in Alabama dazu genötigt, den Besitz von schwarzen und roten Flaggen (die Farben von Anarchismus und Kommunismus) zu verbieten.
Und an die Frauen unter uns sei gesagt: In Illionis haben alle unverheirateten Frauen einen männlichen Junggesellen mit "Meister" anzureden und in der Stadt Champagne ist es verboten, einem Nachbarn in den geöffneten Mund zu urninieren. Also immer schön warten, bis der Mund wieder geschlossen ist.
God save America.
Sex mit Kängurus und das "Recht auf sexuelle Erfüllung"
Aber wer glaubt, dass nur in Amerika schwachsinnige Vorschriften und Gesetze in Massen vorhanden sind, der täuscht sich.
So muss man sich in Australien vor dem Geschlechtsverkehr mit einem Känguru erst betrinken, da der Akt sonst ungesetzlich wäre, in Kanada ist es untersagt, ohne "lebenssicherndes Gerät" aus einem Flugzeug zu springen und ein Israeli mit dem Namen Cohen hat keine legale Möglichkeit, eine geschiedene Frau zu heiraten.
Der Sinn dieser Gesetze?
Unbegreiflich.
Da klingt es fast schon sinnvoll, dass ein Brasilianisches Gericht einer Frau Recht gegeben hat, die sich von ihrem Mann nicht mehr befridigt fühlte. Jeder habe ein "Recht auf sexuelle Erfüllung", so die Richter.
Zwischen Bienchen und Margarine
Doch auch Deutschland hat einiges an Gesetzwillkür zu bieten:
So definiert das deutsche Gesetz trefflich: "Ausfuhrbestimmungen sind Erklärungen zu den Erklärungen, mit denen man eine Erklärung erklärt."
Oder: "Margarine im Sinne dieser Leitsätze ist Margarine im Sinne des Margarinegesetzes"
Und wer sich von Bienen immer gestört fühlt, dem sei gesagt, dass diese Insekten ihren eigenen Teil im bürgerlichen Gesetzbuch besitzen.
So steht in §961 BGB: "Zieht ein Bienenschwarm aus, so wird er herrenlos, wenn nicht der Eigentümer ihn unverzüglich verfolgt oder wenn der Eigentümer die Verfolgung aufgibt." Das ist doch mal eine Sache. Wenn man also irgendwann mal einen Mann hinter einem Haufen Bienen herrennen sieht, so handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen Imler, der seine flüchtenden Bienen verfolgt, um nicht den Gesetzanspruch auf sie zu verlieren.
Und sollte er dabei auf eure Grundstück müssen, so hat er das Recht dazu. Der nachfolgende Paragraph erlaubt dem Besitzer nämlich "fremde Grundstücke betreten".
Wer also einmal im Garten des Nachbarn steht und keine passende Ausrede parat hat, mit der er den begangenen Hausfriedensbruch erklären kann, der kann sich den oben genannten Rechtsvorschriften bedienen.
In diesem Sinne: Eine schöne (hoffentlich nicht ganz rechtsfreie) Woche und bis nächsten Sonntag.